CO2 im Meer: UN-Ozeandekade unterstützt Projekt zur besseren Kohlenstoffbeobachtung im Meer

Das Projekt C-SCOPE zielt darauf ab, das Wissen über die CO2-Aufnahmekapazität der Ozeane zu verbessern. Dafür verbindet es Messungen des CO2-Austausches an der Grenzfläche zwischen Atmosphäre und Ozean mit Messungen im Ozeaninneren aus dem Argo-Projekt. So kann die Verteilung von CO2 besser verstanden und dessen Auswirkungen auf die marine Umwelt besser erforscht werden. Die Aufnahme des Projekts, an dem das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) beteiligt ist, in das UN-Ozeandekaden-Programm verstetigt die Kohlenstoffbeobachtung im Meer in Deutschland und etabliert sie auf internationaler Ebene.

Die Meere spielen eine bedeutende Rolle für den weiteren Verlauf des Klimawandels, da sie große Mengen des Treibhausgases CO2 aufnehmen und speichern. [...]

Das UN-Ozeandekaden-Projekt „C-SCOPE in Action“ schließt die laufenden Arbeiten des national geförderten C-SCOPE-Projektes ein, geht im Zeitrahmen und seinen Zielen aber darüber hinaus. Die Ergebnisse von C-SCOPE werden im Globalen Netzwerk des Programms zur Beobachtung der Ozeanversauerung (OARS) der Ozeandekade weltweit bekannt gemacht. OARS soll die Beobachtungssysteme verstetigen und den weltweiten Austausch der Ergebnisse durch die Einbindung im Globalen Ozeanversauerungs-Beobachtungsnetzwerk (GOA-ON) gewährleisten. Die Ozeanversauerung wird weltweit mittels abgestimmter Indikatoren gemessen und beobachtet.

Das Projekt C-SCOPE läuft seit 2021 und geht noch bis Ende 2024. Im Nordost-Atlantik, in der Ostsee und in brasilianischen Brackwasser-Gebieten wurden im Projekt Methoden weiterentwickelt und getestet, um das Verständnis des Kohlenstoffsystems im Ozean und an der Schnittstelle zwischen Meer und Süßwassersystemen besser zu verstehen. Um möglichst kostensparend zu arbeiten, wurde geprüft, wie das bestehende Ozeanbeobachtungs-Programm Argo mit neuen Sensoren ausgestattet auch für die Messung des pH-Wertes (ein Indikator für die Aufnahme von Kohlendioxid) eingesetzt werden kann. Argo arbeitet mit automatisierten Treibbojen, sogenannten Argo-Floats, die Messungen in verschiedenen Tiefen der Wassersäule aufnehmen und über Satelliten bereitstellen. In den Vorgänger-Projekten zeigte sich, dass für die Daten des pH Sensors eine parallele Messung nahe der Wasseroberfläche zur Kalibrierung nötig ist, um genaue Daten zu erhalten. Dafür werden sogenannte „Ships of Opportunity“ eingesetzt, auf denen mit der Unterstützung von Partnern in der Schifffahrt langfristig oberflächennahe Messungen des CO2 durchgeführt werden.

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Die Ozeandekade der Vereinten Nationen hat das Ziel, disziplin- und länderübergreifend transformative Lösungen für den Schutz und den nachhaltigen Nutzen des Ozeans umzusetzen, zum Beispiel, indem die Dekade im Rahmen ihrer Programme Projekte wie C-SCOPE unterstützt. Die Aufnahme in das Programm der Ozeandekade gewährleistet dem Projekt weltweite Vernetzung mit den wichtigsten Fachleuten, um sich austauschen und gegenseitig unterstützen zu können.

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(PM BSH, gekürzt)

Weitere Informationen unter bsh.de


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