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Vom 21. bis 23. Mai 2025 besuchten die am Projekt SB MANTA beteiligten Organisationen gemeinsam mit 30 Freiwilligen aus neun verschiedenen Ländern den Nemunas Delta, Rambynas und Seaside Regionalpark in Litauen. Ziel war es, touristische Angebote in Schutzgebieten zu testen, um diese anschließend evaluieren und weiterentwickeln zu können. Auf diese Weise sollen nachhaltige Tourismusangebote erarbeitet werden, die das Management von Schutzgebieten durch die aktive Einbindung von Gästen unterstützen.
Der erste Einsatz führte die Teilnehmenden in den Rambynas Regionalpark. Er ist Natura-2000-Gebiet und somit Teil des EU-weiten Netzes von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. Gemäß des Schutzgebietsmanagementplans wurde das sumpfige Areal in diesem Jahr vom holzigen Bewuchs befreit, um eine Verbuschung des Biotops zu verhindern. Dazu wurden die heranwachsenden Bäume vor der Brutsaison gefällt, um dem Verlust dieses Feuchtgebiets als Biotop für spezialisierte Arten vorzubeugen. Mit vereinten Kräften entfernten die Freiwilligen die gefällten Bäume aus dem Areal. Während der anschließenden Führung durch den Rambynas Regionalpark lernten die Teilnehmenden nicht nur Spannendes über die heimische Natur, sondern auch über die Geschichte und Kultur der Region, die direkt an der litauischen Staatsgrenze zur russischen Enklave Kaliningrad gelegen ist. Ein zentraler Aspekt des Programms war die tägliche Evaluation der Aktivitäten durch die Teilnehmenden. Die eigenen Erfahrungen zu teilen, das Erlebte zu hinterfragen und eigene Vorschläge einzubringen, waren wichtige Bestandteile der gemeinsamen Reise. Dieser Input dient nicht nur dazu die naturtouristischen Angebote vor Ort weiterzuentwickeln, sondern auch als Grundlage für die Entwicklung der Angebote in den anderen Projektregionen.
Am zweiten Tag halfen die Freiwilligen bei der Renovierung des hölzernen Aukštumala-Naturlehrpfads sowie des angrenzenden Waldwegs im Nemunas Delta Regionalpark. Der Aukštumala-Hochsumpf gehört zu einem Feuchtgebietskomplex, welcher deltabedingte Hoch- und Niedermoore beherbergt und als Vogelparadies bekannt ist. So sind im Jahresverlauf über 300 verschiedene Vogelarten zu Gast, von denen 58 Arten auf der Roten Liste Litauens stehen. Der hölzerne Naturlehrpfad dient dazu, das Feuchtgebiet für Besuchende zugänglich zu machen sowie Informationen über Geologie, Pflanzen- und Tierwelt zu vermitteln. Gleichzeitig soll durch den vorgegebenen Pfad ein unkontrolliertes Betreten des Schutzgebietes abseits des Weges vermieden werden. Der dritte Programmtag fand im Seaside Regionalpark direkt an der litauischen Ostseeküste zwischen Klaipėda und Palanga statt. Die Freiwilligen entfernten invasive Kiefern aus den Graudünen, um dieses küstennahe Ökosystem zu erhalten.
In einem abschließenden Projektmeeting wurden die Erkenntnisse aus den drei Einsätzen zusammengetragen, der Stand der weiteren Projektaktivitäten besprochen sowie mit der Planung des nächsten Pilotaktivitätentests begonnen. Dieser findet im Oktober 2025 im Nationalpark Wolin an der polnischen Odermündung statt und beinhaltet u. a. den Test von Vogelbeobachtung als Citizen-Science-Angebot und Aktivitäten rund um das Thema Meeresmüll in küstennahen Schutzgebieten.
Weitere Informationen über das Projekt sind hier verfügbar.
Gefördert wird SB MANTA durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) unter dem Interreg South Baltic Programm 2021 – 2027; Projektzeitraum: 07/2024 – 06/2027.