Initiative zum Schutz von Zugvögeln
Am 1. September 2025 startete das EU-finanzierte Projekt „Integrated Environmental Monitoring Informs Adaptive Management of Coastal Wetlands” (FLYWAY2). Die Initiative zielt darauf ab, das Management, den Zustand und die Widerstandsfähigkeit der Küstenfeuchtgebiete entlang der East Atlantic Flyway (EAF) zu verbessern. EAF ist ein wichtiger Zugvogelkorridor, der sich von der Arktis bis nach Südafrika erstreckt.
EUCC-D übernimmt dabei die Leitung der Kommunikation und Einbindung von Interessengruppen. Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass die Projektergebnisse inklusiv, zugänglich und umsetzbar sind, die Lücke zwischen technischem Fachwissen und Governance zu schließen und die Expertise von Fachleuten aus Küstengebieten, NGOs und Forschenden stärker zu berücksichtigen.
Trotz jahrzehntelanger Naturschutzbemühungen sind viele Feuchtgebiete nach wie vor durch Urbanisierung, Umweltverschmutzung und Klimawandel bedroht. Die Populationen von Zugvögeln, insbesondere von Langstrecken-Watvögeln, gehen aufgrund der Fragmentierung ihrer Lebensräume und uneinheitlicher grenzüberschreitender Bewirtschaftung zurück. FLYWAY2 reagiert darauf mit der Entwicklung eines integrierten transnationalen Überwachungsrahmens, der ein angepasstes Management unterstützt und mit den politischen Zielen der EU in Einklang steht. Das Projekt baut auf dem Erfolg des Vorgängerprojekts (FLYWAY TSI 2023) auf, das die Bedeutung der Kombination traditioneller und moderner Überwachungstechniken demonstriert und die Notwendigkeit einer besseren Datenvergleichbarkeit und des Kapazitätsaufbaus bei verschiedenen Interessengruppen hervorgehoben hat.
FLYWAY2 wurde nach einem formellen Antrag auf Unterstützung durch Behörden in Belgien, Dänemark, Deutschland, den Niederlanden und Spanien (Autonome Regionen Kantabrien und Asturien) ins Leben gerufen. Es wird vom Technischen Unterstützungsinstrument (TSI) der EU im Rahmen der SG REFORM der Europäischen Kommission finanziert und leistet einen direkten Beitrag zur EU-Biodiversitätsstrategie für 2030, zum Gesetz zur Wiederherstellung der Natur und zur Richtlinie zur maritimen Raumplanung.
Das zweijährige Projekt wird von der Coastal and Marine Union (EUCC) koordiniert und bringt ein Team führender Institutionen zusammen: BioConsult SH (Deutschland), Universität Aarhus (Dänemark), IH Cantabria (Spanien), INBO (Belgien), Wageningen University & Research (Niederlande) und EUCC-D (Deutschland). Gemeinsam werden Instrumente und Strategien entwickelt, um die Überwachung von Feuchtgebieten zu verbessern und den Schutz von Zugwegen in nationale Rahmenwerke für Renaturierung und Raumplanung zu integrieren.
Darüber hinaus wird ein Beirat eingesetzt, der die Arbeit des Projekts steuert und sicherstellt, dass das Projekt mit Aktivitäten des Gemeinsamen Sekretariats Wattenmeer, Wetlands International und BirdLife International in Einklang gebracht wird und bestehende Lücken bei der Harmonisierung und Datenvergleichbarkeit zwischen den Mitgliedstaaten geschlossen werden.
Die offizielle Auftaktveranstaltung von FLYWAY2 ist als internationale Konferenz für Frühjahr 2026 geplant. Partnerinstitutionen und Interessengruppen werden dabei zusammenkommen, um Wissen auszutauschen, Strategien abzustimmen und die Zusammenarbeit zu konkretisieren.
