Klimaresilienz im Strandtourismus
Am 8. Mai 2025 lud EUCC-D zusammen mit der Gemeinde Saulkrasti in Lettland zum Workshop „Forging Coastal Resilience & Sustainable Tourism“ im Rahmen des Projekts BEACH-SOS ein. Die Veranstaltung, die sich den drängenden Herausforderungen des Klimawandels in touristisch genutzten Küstenregionen widmete, richtete sich an Fachleute aus Tourismus, Wissenschaft, Verwaltung sowie an die lokale Bevölkerung.
Ziel des Workshops war es, gemeinsam eine tragfähige und praxisnahe Vision für das zukünftige Küstenmanagement und den nachhaltigen Tourismus in Saulkrasti zu entwickeln. Ein zentrales Element dabei war die Bewertung konkreter, messbarer Indikatoren für die strandbezogenen Klimawandelauswirkungen. Die Indikatoren sollen als Instrumente dienen, um die klimawandelbedingten Veränderungen an den lokalen Stränden präzise zu erfassen und darauf aufbauend wirksame und zielgerichtete Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln.
Nach einem Rückblick auf die vorherigen Workshops in Saulkrasti und Deutschland arbeiteten die Teilnehmenden an der Entwicklung praxisnaher Indikatoren zur Erfassung von Klimaveränderungen an den Stränden von Saulkrasti – darunter zum Beispiel die gefühlte Temperatur, UV-Strahlung oder das Gästeaufkommen. Die Indikatoren wurden im Hinblick auf ihre Eignung, Anwendbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Übertragbarkeit bewertet und priorisiert. Der Ablauf orientierte sich dabei stark am vorangegangenen Workshop in Deutschland, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Auswahl der Indikatoren herauszuarbeiten.
Am 26. Juni wurde das Workshopkonzept online für Fachleute der Køge-Bucht in Dänemark durchgeführt, um auch dort die Relevanz und Übertragbarkeit der Indikatoren im lokalen Kontext zu überprüfen und eine noch ganzheitlichere Bewertung zu erzielen. Auch dort zeigte sich, dass viele der ausgewählten Indikatoren länderübergreifend gut übertragbar sind. In den meisten Fällen wurden ähnliche Prioritäten gesetzt – wie auch in Saulkrasti wurde dem Thema „Erosion“ in der Køge Bucht eine deutlich höhere Relevanz beigemessen als beispielsweise in Warnemünde. Zudem wurde deutlich, dass Dänemark der Anpassung an den Klimawandel im Strand- und Küstenmanagement insgesamt eine höhere Priorität einräumt: Dort gibt es beispielsweise bereits frei zugängliche Wasserspender, was in anderen Ländern bislang noch nicht zum Standard gehört.
EUCC-D ist bestrebt, die entwickelten Indikatoren in Pilotgemeinden zu testen und weiterzuentwickeln, um Küstengemeinden zu befähigen, konkrete Anpassungsmaßnahmen für widerstandsfähige Strände und eine zukunftsfähige Tourismusbranche entlang der Ostsee umzusetzen.
Ab Herbst 2025 sind die Projektergebnisse unter interreg-baltic.eu/project/beach-sos/ abrufbar. Küstengemeinden finden dort praxisnahe Ansätze zur Klimaanpassung im Küstenraum, klima-smarte Indikatoren sowie eine Informationsplattform zum resilienten Strandtourismus.
Das Projekt BEACH-SOS unterstützt Küstengemeinden bei der Anpassung an den Klimawandel und wird vom Interreg Ostseeprogramm 2021-2027 kofinanziert.