Naturschutz und Tourismus verknüpfen
Am 18. und 19. März 2025 waren die Partner des Projekts SB MANTA (South Baltic natural and cultural heritage assets management as tourist attractions) auf der Insel Rømø im dänischen Wattenmeer zu Gast. Das praxisorientierte Tour-Programm wurde gemeinsam mit dem Nationalpark Vadehavet entwickelt und von einem Mitarbeiter des Naturcenter Tønnisgård angeleitet. Der Nationalpark Vadehavet ist assoziierter Partner in SB MANTA und Leadpartner im Projekt VaBene (Visitor activation to Benefit nature and environment), das sich ebenso wie SB MANTA mit der Entwicklung touristischer Programme unter Einbeziehung von gemeinschaftsorientierter Freiwilligenarbeit beschäftigt. So wurden gleich zu Beginn des Besuchsprogramms Austern im Wattenmeer gesammelt. Die Pazifische Auster hat sich seit den 1960er Jahren ausgebreitet und bildet mittlerweile große Austernbänke. Damit diese invasive Art die Populationen der einheimischen Miesmuschel nicht komplett auslöscht, müssen die Austern abgesammelt werden. Die Austernsaison dauert von Oktober bis April und lockt zahlreiche Touristen an.
Beim Co-Creation-Workshop, an dem Mitglieder des VaBene Projekts, Stakeholder aus Dänemark und das SB MANTA-Projektteam teilnahmen, wurden konkrete Vorschläge für zukünftige Programme entwickelt, die es ermöglichen Touristen gezielt für Naturschutzaktivitäten auf der Insel zu gewinnen. Die Teilnahme touristischer Leistungsträger aus Rømø sowie von Stakeholdergruppen aus dem Naturschutz bereicherten den Austausch. Abends folgte die Zubereitung der morgens gesammelten Austern, ergänzt durch Wattenmeer-Hotdogs mit heimischen Salzwiesenpflanzen. Die Outdoor-Küche des Naturcenter Tønnisgård bot hierbei die Kulisse für den Austausch über Kreislaufwirtschaft und lokale Esskultur.
Der nächste Morgen begann am Sønderstrand – mit seiner Breite von über drei Kilometern ist dieser einer der breitesten Sandstrände in ganz Europa. Am Strand und in den angrenzenden Salzwiesen wurde von den Projektpartnern Müll gesammelt. Die Tour, die bereits regulär als touristische Aktivität buchbar ist, beinhaltet neben Informationen über Meeresmüll auch Fakten über natürliche Fundstücke, wie Federn, Moostierchen und Tierspuren, sowie zur Entstehung der vergleichsweise jungen Nordseeinseln. Das Projekttreffen auf Rømø ermöglichte es dem SB MANTA-Projektteam bereits bestehende naturtouristische Angebote zu erleben und Erfahrungen für die Entwicklung eigener Angebote im südlichen Ostseeraum zu sammeln. Das erste Programmangebot in SB MANTA findet im Frühjahr im Nemunas Delta, Rambynas und Seaside Regionalpark in Litauen statt.
Weitere Informationen über das Projekt SB MANTA sind hier verfügbar.
Gefördert wird das Projekt SB MANTA durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) unter dem Interreg South Baltic Programm 2021 – 2027; Projektzeitraum: 07/2024 – 06/2027.