Weiterhin gravierender Rückgang der natürlichen Vielfalt in Europa

Die meisten geschützten Lebensräume und Arten befinden sich in keinem guten Erhaltungszustand, und einem aktuellen Bericht der Europäischen Umweltagentur über den Zustand der Natur in der EU zufolge muss noch viel mehr getan werden, um die Situation umzukehren.[...]

Der Bericht der EUA zeigt positive Entwicklungen bei den Erhaltungsanstrengungen. Sowohl die Zahl als auch die Fläche der im Rahmen des Natura-2000-Netzwerks geschützten Gebiete ist in den letzten sechs Jahren gestiegen, und die EU hat mit Schutzgebieten von rund 18 % ihrer Landfläche und fast 10 % der Meeresgebiete die globalen Ziele erreicht.

Insgesamt reichen die Fortschritte jedoch nicht aus, um die Ziele der Biodiversitätsstrategie der EU bis 2020 zu erreichen. Nach Einschätzung der EUA weisen die meisten geschützten Lebensräume und Arten einen mangelhaften oder schlechten Erhaltungszustand auf, der sich bei vielen weiter verschlechtert. Von den drei untersuchten Hauptgruppen weisen Lebensräume und Vögel besonders große Defizite  auf, während bei der Gruppe der Wildtiere (außer Vögeln) das Ziel fast erreicht ist.

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In dem Bericht werden einige positive Entwicklungen aufgezeigt, vor allem auf nationaler oder regionaler Ebene.[...] Das Netzwerk Natura 2000 verzeichnet positive Auswirkungen auf viele Arten und Lebensräume. So haben beispielsweise Küsten- und Dünenlebensräume, die in größerem Umfang von Natura 2000 abgedeckt sind, einen besseren Erhaltungszustand als Lebensräume, die weniger oder nur marginal erfasst sind.

Auch in politischer Hinsicht gibt es aufgrund der neuen Biodiversitätsstrategie der EU für 2030 und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ Hoffnung, die beide Kernelemente des europäischen Grünen Deals sind. Die Biodiversitätsstrategie zielt darauf ab, das Netz von Schutzgebieten zu stärken und zu erweitern, einen Plan zur Wiederherstellung der Natur aufzustellen und sicherzustellen, dass die Ökosysteme gesund, widerstandsfähig gegen den Klimawandel,reich an biologischer Vielfalt sind und eine Palette von Dienstleistungen liefern, die für den Wohlstand und das Wohlergehen der Bürger unabdingbar sind.

Neben diesen neuen Strategien sind zusätzliche Anstrengungen erforderlich, um die Überwachungskapazitäten in den Mitgliedstaaten zur Unterstützung der Ziele zu verbessern. Derzeit bestehen nach wie vor viele Datenlücken, insbesondere in Bezug auf Meereslebewesen und marine Lebensräume. Auch zur umfassenden Bewertung der Rolle des Natura-2000-Netzwerks sind weitere Daten notwendig. Und schließlich muss auch die Umsetzung der EU-Rechtsvorschriften erheblich verbessert werden.

(PM EUA)

Mehr Informationen unter www.eea.europa.eu und ec.europa.eu


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