Zwischen erhöhtem touristischen Nutzungsdruck und Schutzbemühungen zur Sicherung der Biodiversität unter dem Eindruck des Klimawandels – Lösungsstrategien für eine komplexe Herausforderung im Biosphärenreservat Südost-Rügen“
BiKliTour-Workshop in Kooperation mit den Projekten RADOST und Baltadapt
Am 09. April 2013 wurde auf Rügen mit regionalen Entscheidungsträgern aus Politik, Tourismus und Naturschutz über mögliche Tourismusentwicklungen unter den Vorzeichen des Klimawandels im Biosphärenreservat (BSR) Südost-Rügen zu diskutieren. Eingeladen hatten dazu das Projekt BiKliTour des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung und das EUCC-D-Projekt RADOST.
Im Mittelpunkt die mögliche Nutzung des Biosphärenreservates unter vom Klimawandel veränderten Rahmenbedingungen, was auf Grundlage zweier Klimawandelszenarien diskutiert wurde. Im Jahr 2030 – so die Szenarien – wäre der Klimawandel bereits fortgeschritten und die Insel gleichzeitig für viele Tier- und Pflanzenarten eine Art Rückzugsgebiet geworden.
Die Teilnehmer diskutierten über ein Wellness-Szenario, in dem sich Rügen als anspruchsvolle Tourismusdestination für eine ältere Zielgruppe entwickelt und über ein s.g. Adventure-Szenario , in dem Rügen für junge Menschen aus der Szenemetropole Berlin attraktiv wird, die Trendsportarten nachgehen und Abenteuer suchen. Die Workshop-Teilnehmer ordneten mögliche touristische Entwicklungen verschiedenen Räumen auf einer Karte des Biosphärenreservats zu.
Die unterschiedliche Schwerpunktsetzung beider Projekte (touristische Netzwerkbildung und Bedeutung von Artenvielfalt für den Tourismus) zeigte neue Perspektiven auf und brachte den Teilnehmern unterschiedliche Ansätze im Umgang mit dem komplexen Themenfeld Klimawandel näher. Der gemeinsame regionale Schwerpunkt an der deutschen Ostseeküste schafft Raum für weitere Zusammenarbeit. Für die Zukunft bietet ein gemeinsames Auftreten beider Projekte die Chance einer erhöhten Wahrnehmung und hervorragende Möglichkeiten zur gegenseitigen Ergänzung. Außerdem kann durch die Kooperation parallele Projektarbeit verhindert werden. Diese Synergien sollen im Herbst aufgegriffen werden, um die entwickelten Ideen des Workshops in einer weiteren Veranstaltung weiter voranzutreiben.
Protokoll (folgt)